von Elena Glotzbach
•
24. Mai 2022
Die natürliche Ernährung einer Katze besteht aus einer einzigen obligatorischen Zutat - Fleisch. Andere für Katzen zugelassene Lebensmittel sind nur empfohlen und können variieren. Das liegt daran, dass die Katze ein ausgesprochener Beutegreifer ist und ohne jegliche Nahrung außer Fleisch auskommen kann. Katzen fressen normalerweise etwa 5 % ihres Körpergewichts pro Tag, manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger. Das bedeutet, dass auch mal 3 % als normal anzusehen sind, wenn die Katze nicht mehr fressen will, aber auch 7 %, wenn es sich z. B. um eine Zuchtkatze oder ein freilebendes Tier handelt, das für den Winter seinen Winterspeck ansetzt. Auch trächtige und säugende Katzen, aber auch kleine Kätzchen sowie sehr aktive Tiere fressen deutlich mehr. In der Regel verbrauchen z. B. kleine Kätzchen bis zu 10 % ihres Körpergewichts. Eine natürliche Ernährung zielt darauf ab, zu Hause die ungefähre Zusammensetzung der natürlichen Beute einer Katze zu ersetzen. Das heißt, man muss das "Fressbild" von Mäusen und Vögeln ungefähr nachbilden. Zu den Beutetieren der Katze gehören unter anderem: - Mäusen und Ratten, - Jungtiere von Hasen und Kaninchen, - Vögel, - Maulwürfe, - Schlangen und andere exotische Tiere. Die Befürworter einer natürlichen Ernährung sind überzeugt: die Evolution hat sich seit Jahrtausenden bewährt, und die Wissenschaft weiß immer noch nicht genug, so dass selbst teure Lebensmittel aus der Massentierhaltung nicht alle Aspekte berücksichtigen. Ich persönlich kenne einige Besitzer, die ihre Katzen mit Futtermäusen ernähren. Die Mäuse werden tiefgefroren gekauft und der Katze im Ganzen verabreicht. Die Fütterung mit lebendigen Tieren, wie es bei Schlangen üblich ist, hat sich bei uns nicht bewährt. Ich denke, es ist für Viele eine ethische Frage von: Was ist ein Leben wert? Ich möchte daher keine der Meinungen erläutern und es bei dieser Aussage belassen. Nun kommen wir zur Futtermenge. In der Natur jagt eine Katze viele Male am Tag, bis sie eine kleine Beute wie Mäuse erwischt. Eine Maus wiegt zwischen 10 und 30 Gramm. Das bedeutet, dass eine 4 kg schwere Katze an einem Tag 10 mittelgroße Mäuse fangen muss, um z. B. 5 % ihres eigenen Körpergewichts zu sich zu nehmen. Somit ist es die Aufgabe eines jeden Katzenbesitzers, die Zusammensetzung einer lebenden Beute, wie z. B. einer Maus, nachzubilden. Diese besteht aus Muskelfleisch und Organen sowie aus Knochen. Außerdem enthält der Magen der Maus ebenfalls Nahrung: Körner. Diese erwähne ich später. In der Zwischenzeit reden wir über den Fleischanteil und andere Supplemente. - Fleischanteil in der Katzennahrung - 90 bis 95 % der Tagesration (50 % Muskelfleisch und Organe, 25 bis 30 % - Fleischknochen (oder Bio-Zusatzstoffe anstelle von Knochen, siehe unten) und 1 bis 5 % Innereien), - Gemüse (Karotte, Zucchini, Kürbis, Gurke) - 5 bis 10 % der Nahrung, - Ein- bis zweimal pro Woche können Katzen Hühner- und Wachteleier bekommen, - Fettarme Sauermilchprodukte können in den Speiseplan aufgenommen werden, müssen es aber nicht. Der Fleischanteil kann bei Bedarf auf 90 % reduziert werden, weniger ist unerwünscht. Eine Katze kann auch, rein theoretisch, nur von Fleisch, ganz ohne Gemüse, ernährt werden. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, wie zum Beispiel Katzen, die zu Verstopfung neigen. Diese benötigen die Ballaststoffe aus der pflanzlichen Nahrung (in diesem Fall sollte der Gemüseanteil auf 10 % erhöht werden). Katzen benötigen vorzugsweise tierisches Eiweiß, kein pflanzliches. Es handelt sich dabei um zwei völlig unterschiedliche Proteine in Bezug auf die Qualität und die Verdaulichkeit. Von den 22 Aminosäuren, welche Katzen brauchen, können nur 12 selbstständig gebildet werden. Die übrigen müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Sollte Fisch zu einer Mahlzeit dazu gefüttert werden, ersetzt dieser als tierisches Produkt das Fleisch und nicht das Gemüse. Fisch kann ein- oder zweimal pro Woche angeboten werden, nicht öfter, oder die Katze bekommt jeden Tag ein kleines Stück Fisch ins Fleisch gemischt. Es ist ebenfalls möglich, gänzlich auf die Gabe von Fisch zu verzichten. Es ist jedoch ratsam, Fisch in den Speiseplan aufzunehmen, da dieser die beste Quelle für Fettsäuren ist, die für die Gesundheit, aber auch ein schönes Aussehen unerlässlich sind. Leider vertreten oft nicht nur Ernährungsberater für Tiere, sondern auch Tierärzte die Meinung, dass zu viel Fleisch in der Katzennahrung zu einer so genannten Eiweißvergiftung führt. Dabei handelt es sich nicht um eine Vergiftung im wahrsten Sinne des Wortes, sondern um eine Stoffwechselstörung, die durch einen Überschuss an Eiweiß in der Ernährung über einen langen Zeitraum hinweg entsteht. Diese Sichtweise hält der Kritik nicht stand, denn die Katze hat einen Eiweiß-Fett-Stoffwechsel: Sie bezieht die Nährstoffe aus tierischen Produkten, während sie seit vielen tausend Jahren Fleisch frisst. Daher kann es keine Eiweißvergiftung geben, zumal Fleisch aus mehr als nur Eiweiß besteht (viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass die Worte "Fleisch" und "Eiweiß" synonym sind). Eiweißvergiftung ist ein Begriff, der auf andere Tierarten angewandt werden kann, jedoch keinesfalls auf Katzen. Generell gilt: Je abwechslungsreicher der Speiseplan einer Katze ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er den gesamten Bedarf des Körpers deckt und nicht zu einem Mangel an Elementen führt. Es handelt sich natürlich um zugelassene Lebensmittel und vor allem um eine Abwechslung von Fleischsorten und Supplementen. Es ist übrigens auch gar nicht notwendig, alle Bestandteile in einer Tagesration zu verabreichen. Ein Gleichgewicht wird über einen Zeitraum von 1 bis 2 Monaten erreicht. Es ist absolut in Ordnung, ein oder zwei Wochen lang Hühnchen zu füttern und dann Rind dazu zu geben. Molkereiprodukte und Fisch können sporadisch gefüttert werden. Das Gleiche gilt für pflanzliche Zutaten. Optimal ist es, Gemüse der Saison zu verwenden. Viele Besitzer sind am Anfang sehr verwirrt und verunsichert über die Tatsache, dass das Fleisch roh sein muss, wegen Salmonellen oder ähnlichem. Katzen als Fleischfresser haben ein viel saureres Magenmilieu als wir Menschen. Sie kommen im Allgemeinen viel besser mit Infektionen zurecht und neutralisieren sie, einschließlich Salmonellen. Schließlich ist deren Körper perfekt an den Verzehr von Fleisch mit all den möglichen Bakterien und Würmern angepasst, die in der natürlichen Umgebung weit verbreitet sind. Das Verhältnis von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten sollte in der Ernährung einer Katze wie folgt aussehen: - tierische Proteine – 20 bis 25 %, - tierische Fette - 15 % (mindestens 5 %, empfohlen höchstens 25 %), - Kohlenhydrate - höchstens 10 %, können aber auch ganz weggelassen werden. Eine weitere falsche Besorgnis, die mir immer mehr auffällt, ist, dass eine Katze keine oder nur sehr wenige Kohlenhydrate bekommt. Für den Menschen wäre eine solche Diät in der Tat katastrophal, aber Katzen haben, wie gesagt, einen Eiweiß-Fett-Stoffwechsel: sie gewinnen alles Nützliche aus Eiweißen und Fetten. Das bedeutet, dass eine kohlenhydratfreie oder kohlenhydratarme Ernährung für die Katze angebracht ist. Um eine große Menge an Kohlenhydraten in der Nahrung abzubauen, muss jedoch die Bauchspeicheldrüse mobilisiert werden, da dem Katzenspeichel die Enzyme fehlen, die die Verdauung von Kohlenhydraten im Mund einleiten. Aufgrund der großen Menge an Kohlenhydraten in der Nahrung wird die Bauchspeicheldrüse daher früher oder später versagen. Eine Katze benötigt nur 5 bis 10 % Gemüse in ihrem Tagesmenü als Mindestmenge an Kohlenhydraten, nicht zur Energiegewinnung, sondern als Präbiotika: Die Ballaststoffe werden nicht verdaut und gelangen unverdaut in den Darm, wo sie die dort lebenden nützlichen Bakterien ernähren. Außerdem tragen Ballaststoffe zu einem regelmäßigeren Stuhlgang bei. Katzen, die natürlich ernährt werden, setzen deutlich weniger Kot ab, als die, die mit Trockenfutter / handelsüblichem Dosenfutter gefüttert werden. Dies ist auf den geringeren Ballaststoffgehalt der Lebensmittel zurückzuführen. Die Regel für einen normalen Stuhlgang bei einer natürlichen Ernährung lautet: von einmal am Tag bis hin zu einmal alle zwei oder sogar drei Tage ist normal. Der gesamte Verdauungszyklus einer Katze dauert rund 24 Stunden. Fleisch wird besser verdaut als jedes andere Produkt, so dass am Ende weniger "Abfall" anfällt. Viele Besitzer haben ebenfalls Angst, es mit den Fetten zu übertreiben. Wenn nämlich der Fettgehalt der Nahrung regelmäßig überschritten wird oder das Tier abgekochte Fleischbrühen verabreicht bekommt, resultiert das ziemlich schnell in einer Bauchspeicheldrüsenentzündung und einer Mangelfunktion des Darmtrakts. Füttert man aber nicht genug Fett, kann das zu Problemen mit dem Fell, der allgemeinen Aktivität und der Funktion der Organe führen. Ein gesundes Maß ist deshalb das A und O. Bei der Zusammenstellung ihrer Ernährung sollte auf die Zufuhr folgender Elemente geachtet werden: - Phosphor (ist in jedem Fleisch reichlich vorhanden), - Kalzium (in Knochen und speziellen Ergänzungsmitteln vorhanden), - die Aminosäure Taurin (enthalten in Fleisch, insbesondere im Herz). Der Magen-Darm-Trakt und der Kieferapparat der Katze sind so angelegt, dass sie Beutestücke abreißt, sie mit den Zähnen ein wenig knetet und verschluckt. Das aggressive Milieu des Katzenmagens und -darms ist ebenfalls darauf ausgelegt, Fleisch in dieser Form zu verdauen. Fleisch, das zu Hackfleisch zerkleinert wird, verändert grundsätzlich den ordnungsgemäßen Verdauungsprozess, indem es den Magen-Darm-Trakt zu schnell durchläuft, was die geregelte Nährstoffaufnahme beeinträchtigt. Bei Mischungen kann das Futter in Stücke von mindestens 2 mal 2 cm geschnitten werden, Hühnerköpfe und -hälse können im Ganzen gefüttert werden, in der Hoffnung, dass die Katze diese auch annimmt. So könnte eine mögliche Mahlzeitration einer Katze aussehen: 25 % Hühnerschenkelfleisch, 25 % Hühnerbrustfleisch, 25 % gehackte Hühnerrücken und -hälse, 5 % gehackte Hühnerköpfe, 5 % Hühnerleber, 10 % Hühnerherz und -magen, 1 % Blumenkohl, 1 % geriebener Kürbis, 1 % geriebene Gurke, 1 % geriebener Apfel, 0,3 % Seetang, 1 % Forellenfilet